Mittwoch, Juni 27, 2007

Der Neue: Rambo (Dienstag, 16. January 2007)

Rambo ist ein juveniler männlicher Schimpanse, vermutlich um die fünf Jahre alt, der kürzlich von einer Privatperson an den Zoo in Abidjan übergeben wurde. Wir haben leider nur wenig Informationen über Rambos Leben bevor seiner Ankunft im Zoo. Der vorherige Besitzer hielt ihn anscheinend angekettet im Hinterhof, mit einem grossen Schloss um den Hals das die Haare auf seinen Schultern ausfielen liess. Ausserdem können wir annehmen, das er ähnlich schockierende Erfahrungen wie Fanta gemacht haben wird: Zeuge der Ermordung seiner Mutter, als Baby aus dem heimatlichen Wald gestohlen und dann in Gefangenschaft verkauft.

Rambos bisheriger Besitzer wollte ihn jetzt nicht länger behalten, da er nicht mehr kindlich war. Dies ist leider eine häufig vorkommende Geschichte: Schimpansen sind als Babies niedlich, anhänglich, friedlich und verspielt. Wenn sie allerdings aufwachsen können sie sehr kräftig werden und dieses auch in Aggressionen zeigen, wenn sie zum Beispiel durch ihre Haltungsbedingungen verärgert werden. Wenn ihre Besitzer sie nun zu diesem Zeitpunkt abgegeben wollen, haben sie viel von dem vergessen, was sie von ihren Müttern über das Leben im Wald gelernt hatten. Deswegen können sie nun auch nicht mehr in den Wald zurückgebracht werden, sondern sind komplett auf Menschen angewiesen.

Es hat sich gezeigt, das Rambo ein sehr mildes Temperament besitzt. Er ist sehr ruhig und gelassen, obwohl er es auch sehr geniesst zu spielen, und es gefällt ihm besonders, wenn er am Rücken gekrault wird. Obwohl einer der Tierpfleger fast 15 Minuten brauchte, um die Kette von seinen Hals zu lösen, blieb er währenddessen ruhig und zutraulich - anscheinend verstand er genau, was passierte. Sobald er die Kette los war, sprintete er durch seinen neuen Käfig, er genoss es, frei in seinem Gehege herumlaufen zu können.


Wir wissen nicht, wie lange Rambo in Gefangenschaft verbracht hat, da wir keine Informationen haben, wie jung er war als er gefangen wurde. Sein Charakter ist fast gegensätzlich zu Fantas; während Fanta wie ein verwöhntes Kind anfängt zu schreien, sobald sie etwas haben will, setzt Rambo auf die Mitleidstour, wobei er seine braunen Augen bettelnd zwischen dem Besucher und dem Sack Erdnüssen in dessen Hand hin- und her schwenkt. Als sich die beiden zum ersten Mal begegneten, haben sie sich sofort grossartig verstanden, ein perfekt Beweis, wie wichtig sozialer Kontakt für Schimpansen ist. Diese innerartlichen Kontakte sind etwas das niemals durch die Interaktion mit Menschen ersetzt werden kann.

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